Der Start ins Kita-Leben ist für Kinder und Eltern gleichermaßen ein aufregender Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Gleichzeitig stellt die Eingewöhnungszeit eine Herausforderung für alle Beteiligten dar: Sie erfordert von den Eltern die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Und die ErzieherInnen müssen diesen Prozess professionell begleiten und unterstützen.
Sie als Eltern können schon in den Monaten vor Beginn der Tagesbetreuung versuchen, das Interesse und die Vorfreude bei ihrem Kind zu wecken: „Bald kommst du in den Kindergarten! Da kannst du mit vielen anderen Kindern spielen und da gibt es viel mehr Spielsachen als zu Hause.“
Gemeinsam mit Ihnen gelingt ein sanftes Ankommen im Kita-Alltag. Die Eingewöhnung der einzelnen neuen Kinder in der Gruppe erfolgt stets zeitversetzt und an den jeweiligen Bedürfnissen der Familien ausgerichtet. So ist es möglich, dass jedes Kind die volle Aufmerksamkeit der Erzieherinnen und Eltern genießen kann, um in seinem eigenen Tempo anzukommen und diese schwierige Phase bestmöglich zu bewältigen.
Bereits vor dem Start der Eingewöhnung schreiben wir einen Brief expliziert nur an Ihr Kind und laden es ein, uns zu besuchen. Wir bieten verschiedene Möglichkeiten zum Kennenlernen der Kita Sonnenstrahl:
Schnuppernachmittag
Hier können Sie als Eltern mit Ihrem Kind bereits vor dem ersten Betreuungstag ein paar Stunden in der Kita verbringen. Sie können gemeinsam die Räumlichkeiten erkunden oder Spielmaterial ausprobieren. Ihr Kinde lernt andere Kinder kennen, die mit ihm zusammen aufgenommen werden.
Eingewöhnungsgruppe
Bevor Ihr Kind die Kita besucht, hat es die Möglichkeit, gemeinsam mit Mutter oder Vater an einer Eingewöhnungsgruppe teilzunehmen. Diese startet jedes Jahr im Februar und findet dann bis zum Ende des Kita-Jahres wöchentlich für 1,5 Stunden statt. Eltern und Kinder können untereinander erste Kontakte knüpfen und den Kita-Alltag bereits ein wenig kennenlernen. Auf diese Weise kann die Grundlage für ein vertrautes Miteinander gelegt werden, welches für den Kita-Start und unsere generelle Arbeit sehr wichtig ist.
Hausbesuch
Bevor die neuen Kinder in die Einrichtung kommen, besuchen die Erzieherinnen sie einmal zu Hause. Dies ermöglicht den Kindern sowie den Eltern als auch den Erzieherinnen ein gegenseitiges Kennenlernen außerhalb der Kita in vertrauter häuslicher Situation. Erfahrungsgemäß wirkt sich das sehr positiv auf das Vertrauensverhältnis aller Beteiligten aus. Zudem erleichtert dieser Besuch den Kindern später wesentlich die Eingewöhnungssituation. Für die pädagogische Arbeit sind diese Besuche insofern wichtig, als dass wir die Kinder in ihrer familiären, häuslichen Situation kennenlernen und erleben können. So können wir bereits einen ersten Eindruck von den Interessen und Bedürfnissen der Kinder, wie auch der Eltern wahrnehmen, auf die wir dann später gezielter eingehen können.
Sie möchten unsere Kita gerne kennenlernen? Vereinbaren Sie gerne einen individuellen Termin zur Kita-Besichtigung: info@kita-sonnenstrahl.de oder 02205-909898
Sie möchten Ihr Kind direkt in unserer Kita anmelden?
Hier geht es zum offiziellen Anmeldeportal der Stadt Rösrath
Häufig gestellte Frage (FAQ) rund um die Eingewöhnung
Wie ist der Ablauf der Eingewöhnung?
Wir erwarten von den Eltern, dass sie ihr Kind während der ersten Zeit begleiten und Sie in der Anfangsphase mit im Gruppenraum bzw. Nebenraum anwesend sind. Die Fachkraft übernimmt im zunehmenden Maße dann die Betreuung des Kindes, das heißt, sie bietet sich als Spielpartner an und beschäftigt das Kind mit den vielen Spielmöglichkeiten in der Gruppe. Schließlich soll das Kind Kontakt zu den anderen Kindern aufnehmen und eine Beziehung zu den zunächst noch fremden Erwachsenen aufbauen. Dank der Anwesenheit der Eltern kann das Kind jederzeit in einen „sicheren Hafen“ flüchten, wenn es ängstlich ist oder getröstet werden möchte. Nach 2-3 Stunden beenden wir dann den ersten Kindergartentag.
Einige Tage später – und bei Kindern im Kindergartenalter oft vom ersten Tag an – bleiben die Eltern in der Nähe des Gruppenraums oder halten sich in der Nähe der Kindertagesstätte auf. So können sie jederzeit herbeigerufen werden, wenn ihr Kind weint und sich nicht trösten lässt. In der Regel wird dies in den folgenden Tagen immer seltener der Fall sein, und so können die Eltern auch schon einmal einen längeren Spaziergang machen, Einkäufe erledigen und kurzzeitige Termine wahrnehmen. Schließlich sind Sie dank Handy jederzeit erreichbar.
Das Kind wird seine Eltern leichter gehen lassen, wenn es spürt, dass Sie Vertrauen in die Fachkraft haben und ihm signalisieren: “Hier kannst du ruhig verweilen“. So wird der Zeitraum sukzessive vergrößert, in dem das Kind allein in der Gruppe ist, bis schließlich die vereinbarte Betreuungsdauer erreicht wird. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind so viel Vertrauen in die Fachkräfte entwickelt hat, dass es eine vertrauensvolle Bindung zu den Bezugserzieherinnen aufgebaut hat und sich sicher durch den strukturierten Tagesablauf bewegt.
Wie lange dauert eine Eingewöhnung normalerweise?
Wie lange die Eingewöhnungszeit dauert, ist von Kind zu Kind verschieden, und natürlich auch von dessen Alter abhängig. Einige Kinder können schon nach 5-6 Tagen alleine in der Kindertagesstätte für die gesamte Betreuungszeit bleiben. Sie zeigen dies auch deutlich, indem sie versuchen, selbst mit Belastungssituationen fertig zu werden oder selten nach ihren Eltern verlangen.
Ältere Kleinkinder sagen gelegentlich sogar schon am zweiten Tag: „Mama, du kannst jetzt gehen!“ Dies gilt insbesondere für Kinder, die bereits häufiger von ihren Eltern getrennt waren (z.B. bei Großeltern übernachteten), die Erfahrung in einer (Krabbel-, Mutter-Kind-)Gruppe gesammelt haben oder die ein Kind in der Gruppe von anderen Situationen her gut kennen. Insbesondere Kinder jünger als 3 Jahre, die bei Anwesenheit der Eltern immer wieder deren Blick suchen, die schon beim Herausgehen ihrer Eltern oder kurze Zeit später weinen, benötigen hingegen oft zwei bis drei Wochen für die Eingewöhnung. Der Elternteil, der bisher die Erziehung des Kindes übernommen hatte und nun wieder erwerbstätig werden möchte, sollte möglichst erst 3-4 Wochen nach Aufnahme des Kindes in die Tagesbetreuung beginnen.
Mein Kind weint immer beim Abgeben. Was tun?
Das Kind mag dann wohl noch häufiger gegen den Weggang seiner Eltern protestieren und dabei auch weinen. Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen, wenn die Fachkraft berichtet, dass sich Ihr Kind dann aber schnell beruhigen lässt und sich gut gelaunt den anderen Kindern zuwendet und an den angebotenen Aktivitäten teilnimmt. Keinesfalls werden wir die Trennung herauszögern, sondern die Verabschiedung sollte möglichst kurz (aber herzlich) ausfallen.
Hilfreich sind hierbei feste Abschieds- und Wiedersehensrituale. Gerne dürfen Sie dem Kind einen vertrauten Gegenstand von Zuhause mitgeben. Dies kann zum Beispiel ein Kuscheltier oder ein Schnuller sein. So bleiben die Kinder in der neuen Situation gewissermaßen in Verbindung mit dem vertrauten Zuhause.
Wir erleichtern den Kindern die Trennung auch dadurch, indem wir Fotos von der Familie des Kindes aufhängen. So kann sich das Kind zumindest die Bilder ansehen, wenn es Sehnsucht nach seinen Eltern hat. Zusätzlich sensibilisieren wir die älteren Kinder dafür, die Neuankömmlinge in der Phase des Ankommens und der Orientierung zu unterstützen.
Was ist eigentlich das Berliner Modell?
In unserer Einrichtung wird das Berliner Eingewöhnungsmodell angewendet. Das Konzept ist bindungsorientiert und verschafft somit Sicherheit und Geborgenheit für das Kind. Ziel des Konzeptes ist, dass das Kind neben den Eltern auch eine Bindung zur Erzieherin aufbaut und diese als Ansprechpartnerin akzeptiert. Im ersten Aufnahmegespräch erfahren die Eltern, wie der Eingewöhnungsprozess seitens der Kindertagesstätte gestaltet wird.